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Diözesanverband Rottenburg-Stuttgart

Archiv - Presseberichte

Zeitungsartikel Heuberger Bote

Bericht Schwäbische 'Zeitung vom 19.5.2015. „Pflegekräfte werden oft zerrieben“

Pflegekräfte bekommen Unterstützung

Die Kräfte bündeln

Permanenter Zeitdruck, ausufernde Bürokratie und mangelnde Wertschätzung: Dies sind nur drei der Probleme, mit denen Pflegekräfte zu kämpfen haben. Ein neuer Treffpunkt bietet nun Raum zum Austausch.

 

Beim ersten Treffen für Pflegekräfte im Bildungshaus St. Luzen, das von Anja Lüders (rechts) moderiert wurde, waren die Teilnehmer zum Erfahrungsaustausch und Ideensammeln eingeladen. 

Initiiert wurde der Treffpunkt für Pflegekräfte, der sich schon in mehreren Landkreisen etabliert hat, von der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB), einem kirchlichen Verband, der sich für soziale Gerechtigkeit im Berufsleben einsetzt. Zum ersten Treffen für Pflegekräfte im Zollernalbkreis hatte Anja Lüders, Regionalsekretärin und Frauenbeauftragte der KAB, ins Bildungshaus St. Luzen eingeladen, wo sie den Verband und das Projekt Pflegetreffpunkt näher vorstellte.

Wie sieht gute und würdige Pflege aus? Was läuft schief im Gesundheitswesen und wie kann man gegen Missstände vorgehen? Das sind die zentralen Themen, die bei den Treffen diskutiert werden. "Wir moderieren diese Gespräche, sprechen aber nicht für die Pflegekräfte. Das können sie selbst viel besser", klärte Anja Lüders die Teilnehmer der Auftaktveranstaltung über die Rolle der KAB auf. Neben Austausch und Diskussion stehe die Absicht im Mittelpunkt, politisch auf die Nöte in der Pflege hinzuweisen und notwendige Veränderungen voran zu bringen. "Unser Ziel ist es, etwas zu bewegen. Das ist zwar oft mühsam und langwierig, aber es geht", machte Anja Lüders den Pflegekräften Mut. Wichtig sei dabei, Kräfte zu bündeln, denn gemeinsam könne man viel mehr erreichen als alleine. Ungewöhnliche Aktionen wie der bundesweite Flashmob "Pflege am Boden" oder die Ausstellung "Gute Pflege ist mehr als. . ." würden die Gesellschaft auf das schwierige Thema aufmerksam machen. "Pflege betrifft alle Menschen, deshalb bin ich überzeugt, dass wir auf viel Rückhalt hoffen können", motivierte die Moderatorin, aktiv zu werden. Beim Thema "würdige Pflege" sei es unverzichtbar, die Lücke, die zwischen Wunsch und Realität klaffe, aufzudecken und Standpunkte aus der Praxis zu erfahren.

Die Teilnehmer des ersten Pflegetreffpunktes, in der Mehrheit ausgebildete Fachkräfte, die in der stationären oder ambulanten Kranken- und Altenpflege tätig sind, berichteten in der Runde offen über ihre Erfahrungen. Sie alle eint die Liebe zum Beruf, die ihnen durch schwierige Arbeitsbedingungen, schlechte Bezahlung und mangelnde Wertschätzung allerdings zunehmend vergällt wird.

Aus der Praxis wussten die Fachkräfte von der realitätsfernen "Minutenpflege" ebenso zu berichten wie von der ausufernden Dokumentationspflicht und davon, dass bei der zunehmenden Ökonomisierung der Pflege der zu betreuende Mensch oftmals auf der Strecke bleibt. Die Folge all dessen: Viele Pflegende sind ausgebrannt und hängen ihren Beruf schon nach wenigen Jahren an den Nagel. Nachwuchskräfte sind Mangelware, denn die Bezahlung ist "dramatisch schlecht".

Genug Gründe also, aufzustehen und aktiv zu werden. Der nächste Pflegetreffpunkt, der für alle im Gesundheitswesen Tätigen und Interessierten offen ist, soll bereits im Herbst stattfinden. Dann wird ein Experte über Arbeitnehmerrechte referieren, wobei auch die Tätigkeit in Mitarbeitervertretung und Betriebsrat beleuchtet werden soll.

Info Nähere Auskünfte zum Treffpunkt Pflege gibt es bei Regionalsekretärin Anja Lüders unter ALueders@blh.drs.de oder Telefon: 07461/96598050.

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