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Diözesanverband Rottenburg-Stuttgart

Arrivederci Giuseppe Tabbi!

Nach 40 Jahren Verbandsarbeit für die ACLI Baden-Württemberg ist Guiseppe Tabbi in den Ruhestand gegangen. Hinter dem ACLI verbirgt sich die Associazioni Cristiane Lavoratori Italiani – die Christliche Vereinigung der italienischen Arbeitnehmer. Im Interview blickt Tabbi auf 40 Jahre Verbandsarbeit zurück. Eng hat er dabei mit den Kolleg*innen der Betriebsseelsorge und der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung kooperiert, sich für die Förderung der italienischen Migrant*innen eingesetzt und politische wie religiöse Bildungsarbeit geleistet.

Ein Beitrag von Eva Wiedemann, DRS.

Er war viele Jahre das Gesicht der Christliche Vereinigung der italienischen Arbeitnehmer in Württemberg: Guiseppe Tabbi. Bild: privat

Lange Jahre war Giuseppe Tabbi das Gesicht des ACLI Baden-Württemberg. Nun ist er in Ruhestand gegangen.
Hinter dem ACLI verbirgt sich die Associazioni Cristiane Lavoratori Italiani – die Christliche Vereinigung der italienischen Arbeitnehmer. Im Interview blickt Tabbi auf 40 Jahre Verbandsarbeit zurück. Eng hat er dabei mit den Kollegen von der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung und Betriebsseelsorge kooperiert, sich für die Förderung der italienischen Migrantinnen und Migranten eingesetzt und politische wie religiöse Bildungsarbeit geleistet.

Herr Tabbi, wann und wie sind Sie zur ACLI gekommen?

Ich kannte die ACLI bereits aus Italien. Im August 1980 kam ich nach Deutschland – zunächst nach Offenburg. Dort gab es eine ACLI-Ortsgruppe, ich wurde Mitglied und begann, mich in den Initiativen der ACLI-Ortsgruppe für die italienische Gemeinschaft zu engagieren. Nach meinem Umzug in den Großraum Stuttgart setze ich mein ehrenamtliches Engagement in der ACLI Baden-Württemberg fort und wurde schließlich im März 1986 von der Diözese Rottenburg-Stuttgart für die ACLI als Verbandssekretär eingestellt.

Können Sie uns etwas mehr über die ACLI erzählen, Herr Tabbi? Was sind die Hauptaufgaben des Verbands und wie haben sich diese ggf. in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten verändert?

Die ACLI wurde 1945 in Italien gegründet und ihren Aktivitäten lagen von Anfang an drei Loyalitäten zugrunde: Treue zur Arbeit; Treue zur Demokratie; Treue zur Kirche. Die ACLI orientiert sich an den Prinzipien der Kirchliche Soziallehre.

Die ACLI sieht ihre Hauptaufgaben in der Unterstützung der Arbeiter bei der Wahrung ihrer Rechte und in der Unterstützung ihres sozialen Wachstums, indem sie demokratischen Prinzipien und den Werten des Evangeliums folgen.

Diese Grundsätze haben sich auch im Laufe der Jahre nicht verändert, jedoch die Entwicklung der Arbeitswelt und der Gesellschaft berücksichtigt und sich ihr angepasst. Wir engagieren uns für soziale Gerechtigkeit.

Was ist Ihnen nach all diesen Jahren besonders in Erinnerung geblieben?

Mit zu den schönsten Erinnerungen zählen die Solidaritätsinitiativen aus unseren Ortsgruppen für Menschen in Schwierigkeiten. Es ist sehr befriedigend, eine „Gemeinschaft der Solidarität und Partizipation" geschaffen zu haben, der geistige Reichtum so vieler Menschen, verschiedener Nationalitäten, die sich für benachteiligte und ausgegrenzte Menschen einsetzen.

Das Thema Integration ist dauerhaft aktuell. Mit all Ihrer Erfahrung. Was sind die wichtigsten Bausteine für eine gelungene Integration in die Berufswelt und in die Gesellschaft, Herr Tabbi?

Die Bausteine für eine erfolgreiche Integration in die Arbeitswelt sind meiner Ansicht nach die Kenntnis der deutschen Sprache, eine gute fachliche Qualifikation, die Kenntnis der eigenen Rechte und Pflichten sowie das Engagement in der Gewerkschaft.

Die Bausteine für eine gute Integration in die Gesellschaft sind ebenfalls die Kenntnis der deutschen Sprache und ein langfristiges „Lebensprojekt" zu haben. Gleichzeitig auch, Klischees über „die Deutschen“ zu überwinden und auch die mentale und kulturelle Offenheit gegenüber dem Neuen.

Wichtig ist auch, von Anfang an positive Erfahrungen mit der Willkommenskultur in Deutschland zu machen.

Möchten Sie uns zum Abschluss noch einen kleinen Einblick in Ihren Ruhestand geben. Sie gehen ja mitten in der Corona-Pandemie in Pension. Wir sind gespannt, was auf Ihrem Programm steht?

Die Corona-Pandemie hat sich in der Tat negativ auf meine Arbeit und ACLI-Aktivitäten ausgewirkt. Aber sogar auch auf die Pläne, die ich für die Zeit nach der Pensionierung hatte - wie zum Beispiel Reisen. Aber ich werde nicht untätig sein und weiterhin die Projekte und Initiativen, die die ACLI geplant hat, verfolgen und organisieren. Ich werde natürlich auch meiner Familie, meinem Hund und dem Lesen mehr Zeit widmen - und hoffentlich früher oder später wieder in meine Heimat Sizilien reisen!

Guiseppe Tabbi. Bild: privat

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