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Diözesanverband Rottenburg-Stuttgart

Gesunde Erde – Gesunder Mensch

Gesunde Erde – Gesunder Mensch

58. Internationale Bodenseetagung

Im Juni fand diese Tagung mit über 50 Teilnehmenden im Bezirk Bodensee in Ravensburg statt. Ein sehr abwechslungsreiches Programm erwartete die KAB Frauen und Männer rund um den Bodensee. Auch einige Gäste waren der Einladung gefolgt. Nach der Begrüßung der Bezirksvorsitzenden Bernadette Schwarz und der Regionalsekretärin Andrea Grabherr ging Philipp Groll, Betriebsseelsorger und Präses des KAB Bezirks Bodensee, auf das Evangelium von den Arbeitern im Weinberg ein. Er stellte in diesem Zusammenhang die Frage nach Gerechtigkeit, nach gütigem Handeln und schließlich: wo führt es hin, wenn wir so handeln?

Dr. Anja Hirscher, KAB Referentin für Nachhaltigkeit, führte in einem kurzen Vortrag in das Thema ein. Sie stellte die aktuelle Situation unseres Planeten dar und zeigte auf, wie unsere Lebensweise und unser Wirtschaftssystem, das auf Wachstum ausgelegt ist, die Grenzen unseres Planeten überschreiten. Seit dem 1970er Jahren hat der Club of Rome auf die Problematik hingewiesen, aber erst jetzt scheint es allen klar zu werden. Durch unser Wirtschaftssystem haben wir eine große Ungleichheit zwischen Arm und Reich. Aber Klimaschutz und Armut dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Der Vortrag endete mit der Frage: Wäre Jesus Klimaaktivist?

Simon Neitzel hatte sein Referat in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil ging er auf das Thema des Tages ein, wobei er Wert darauf legte, nicht nur negative Zahlen zu präsentieren, sondern auch positive Projekte zu zeigen. Er wies auf die Bedeutung eines gesunden Bodens mit einer ausreichenden Humusschicht hin. Der humose Boden kann viel mehr Wasser aufnehmen und somit die Starkregen Ereignisse entschärfen. Außerdem speichert er sehr viel CO2 und nicht zuletzt ist er viel fruchtbarer als ein Boden ohne Humus. Als positive Geschichten wies er auf viele, meist regionale Bündnisse und Aktionen hin, die sich für nachhaltige Landwirtschaft einsetzten. Laut einer Untersuchung ernähren nicht die Großbetriebe, sondern die Kleinbetriebe die Welt.

Im zweiten Teil war Gruppenarbeit angesagt. Es sollten die Fragen „Worüber bin ich dankbar? Was hat mich bewegt?“ diskutiert werden. Dabei kamen Fragen auf wie: Was kann ich selbst tun? Wie gelingt der Humusaufbau? Aber auch Skepsis: Lässt sich der Mainstream ändern? Sowie Fragen zur Verteilung von Lebensmitteln und zum Artensterben. In einem weiteren Schritt hat jede Gruppe eines dieser Themen aufgegriffen und darüber diskutiert.
Dabei gab es viele Anregungen, die Teil einer Lösung sein könnten wie z.B.:
- Erfolge sollten besser dargestellt und verbreitet werden
- Wenn viele kleine Leute viele kleine Schritte tun…

Zum Schluss wurde noch ein kurzer Film von dem amerikanischen Umweltaktivisten Paul Hawkins gezeigt: „How the largest movement in the world came into being“.  Eine Ermutigung, auf diesem Weg weiterzugehen. So hat das Referat viele Informationen gebracht, aber auch die Teilnehmer zum Nachdenken angeregt. Nach einem gemeinsamen Lied gab es ein vegetarisches Mittagessen von einem lokalen Caterer, der viel Wert auf regionale, saisonale und nachhaltige Lebensmittel legt und auf ein gutes Miteinander und faire Bezahlung der Mitarbeiter achtet. Das Küchenteam der KAB Weißenau sorgte für das leibliche Wohl vom Willkommensgruß bis zur Verabschiedung.

Die Berichte aus den Diözesen rund um den Bodensee zeigten die gleichen Probleme auf. Der stetige Rückgang der Mitgliederzahlen und die damit verbundene Auflösung von Gruppen. Diese Themen spiegelten sich auch in den Vorabendgesprächen der Verantwortlichen in den einzelnen Diözesen wider. Es gab einen Blick auf einzelne Baustellen, gelungene Projekte und Zukunftsideen. Dabei wurde auch deutlich, wie wertvoll der Austausch untereinander ist.
Im Nachmittagsprogramm konnten die Teilnehmenden wahlweise an einer Stadtführung mit einem fast blinden Stadtführer oder am einem Stadtrundgang mit praktischen Gesundheitsimpulsen teilnehmen. Zum Abschluss des gelungenen Tages gab es noch ein handwerklich hergestelltes Eis.

Im nächsten Jahr wird die 59. Internationale Bodenseetagung von der Diözese Augsburg ausgerichtet und am 28. Juni 2025 in Lindau stattfinden.

Adalbert Bayer und Andrea Grabherr

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