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Diözesanverband Rottenburg-Stuttgart

Lieferkettengesetz: Noch nicht am Ziel, aber endlich am Start!

Gemeinsam haben wir es tatsächlich geschafft: Der Bundestag hat am 14.06.2021 das Lieferkettengesetz verabschiedet! Erstmalig nimmt hierzulande ein Gesetz Unternehmen in die Pflicht, Verantwortung für die Menschen in ihren Lieferketten zu übernehmen. Das ist eine gute Nachricht für alle, die unter ausbeuterischen Bedingungen in den Lieferketten deutscher Unternehmen arbeiten. Und es ist ein Erfolg der Zivilgesellschaft, zu dem auch die KAB mit deiner Unterstützung beigetragen hast. Dafür möchten wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken!

Fast zwei Jahre lang haben wir als Bündnis gemeinsam gegen Gewinne ohne Gewissen gekämpft. Wir sind stolz, dankbar und auch ein bisschen überwältigt, wie viele Menschen sich in dieser Zeit hinter unser Anliegen gestellt haben. Voller Kreativität und Leidenschaft haben sie sich für einen gesetzlichen Rahmen eingesetzt und gezeigt: Gemeinsam können wir etwas verändern.

 Video

Das Gesetz ist ein wichtiger Schritt für Menschenrechte und Umweltschutz in den Lieferketten. Doch wahr ist auch: Das Gesetz ist an vielen Stellen enttäuschend schwach. Der Abstimmung im Bundestag ist eine Lobbyschlacht vorausgegangen, die ihresgleichen sucht. Leider haben das Bundeswirtschaftsministerium und viele Unions-Abgeordnete dem Druck der Wirtschaftslobbyisten nicht standgehalten. Sie haben das Gesetz verwässert. Es umfasst zu wenige Unternehmen und macht zu viele Ausnahmen bei den Sorgfaltspflichten, es verweigert Betroffenen den Anspruch auf Schadenersatz und setzt kein Zeichen für den Klimaschutz. Eine erste Analyse über die Stärken und Schwächen des Gesetzes könnt ihr hier nachlesen:

Analyse

Im Kampf gegen abgeholzte Regenwälder, gegen Kinderarbeit auf Plantagen oder brennende Textilfabriken in den Lieferketten deutscher Unternehmen sind wir also noch lange nicht am Ziel. Aber: Mit dem Lieferkettengesetz sind wir endlich am Start!

Ob und in welcher Form wir als „Initiative Lieferkettengesetz“ weitermachen, werden wir nach dem Sommer gemeinsam mit allen Trägerorganisationen des Bündnisses entscheiden. Klar ist aber jetzt schon: Die Zivilgesellschaft muss auch weiterhin für Menschenrechte und Umweltschutz in der gesamten Lieferkette streiten. Sie muss sich einsetzen für Nachbesserungen im Lieferkettengesetz, für eine wirkungsvolle Umsetzung des Gesetzes und für eine europaweite Regelung, die über das deutsche Gesetz hinausgeht und Gerechtigkeit für die Betroffenen schafft.

 

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Foto: Bernhard Bormann

Foto: Bernhard Bormann

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