Wie ein roter Faden zieht sich die Nähe zum Volk durch das Pontifikat von Papst Franziskus,
vom „Guten Abend“, mit dem er beim ersten Auftreten die Bürger von Rom begrüßte, am 13.März 2013 bis zum Abschied am Ostersonntag 2025. Ein wohltuend anderer Papst, der das Miteinander der Menschen und die Sorge um die Erde an erste Stelle setzte und klare Worte für Kapitalismuskritik fand.
Ein zentrales Anliegen war ihm, dass die Erneuerung der Kirche aus dem Volk heraus geschieht, das hören wir als KAB’ler*innen natürlich gerne. Seine Sorge im Hinblick auf Synoden war, dass auch diese stecken bleiben , sofern wiederum nur Eliten beteiligt seien.
Üblicherweise nehmen Jesuiten keine Ämter wie Bischof oder gar Papst an. Wie gut , dass der Hl. Geist hier eine Ausnahme gemacht hat. Papst Franziskus hat „die Liebe zur Wirklichkeit“ für alle verständlich gelebt. Etwa bei den Gefangenenbesuchen, wenn er ehemalige Zwangsprostituierte in den Vatikan einlud oder bei den Fußwaschungen, ein Zeichen , das keine Worte mehr braucht.
Man hat ihm geglaubt, dass in dem Moment des Tuns , der jeweilige Mensch ganz in seiner Aufmerksamkeit stand. Und wir , die das sehen , gar nicht anders können, als festzustellen: diese Welt kann nicht so bleiben wie sie ist.
Wenn Papst Franziskus eines fernen Tages einmal heiliggesprochen werden sollte, kann ich mir tatsächlich vorstellen , dass dabei Menschen in den Straßen tanzen, wie damals in Ephesus, als Maria der Titel Theotokos zugesprochen wurde, Gottesgebärerin.
Maria Sinz