Die Bundesregierung plant, die im Haushalt vorgesehene Förderung von Familienerholung ersatzlos zu streichen.
Die Angebote der gemeinnützigen Familienerholung stehen prinzipiell allen Familien offen; in der Praxis richten sie sich zielgenau vor allem an Familien in besonderen Belastungssituationen, junge Eltern, Familien mit behinderten oder pflegebedürftigen Angehörigen, kinderreiche Familien, Alleinerziehende, Großelternfamilien, Familien mit Mehrlingsgeburten, Familien mit kleinem Einkommen und Familien in denen zum Beispiel Langzeitarbeitslosigkeit oder andere Umstände eine Belastung darstellen.
Die Familienerholung ist ein wichtiger, leistungsfähiger und tragender Bestandteil der sozialen Infrastruktur Deutschlands. Der Wegfall der Förderung würde bedeuten, dass eine wichtige Säule der unterstützenden Leistungen gerade für die Schwächeren eingespart wird und die Schere zwischen Arm und Reich sich in Deutschland weiter öffnet.
Die KAB Rottenburg-Stuttgart als Teil des Müttergenesungswerkes unterstützt die Petition, die die Bundesarbeitsgemeinschaft Familienerholung e.V. auf den Weg gebracht hat. Die Familienerholung leistet einen unverzichtbaren sozialen und gesellschaftlichen Beitrag. Die Streichungen bedrohen den gesellschaftlichen Zusammenhalt und sind weder nachhaltig noch zukunftsfest. BAGFW-Präsident Michael Groß: "Die massiven Einsparungen bei sozialen Leistungen [...] werden auch gesamtgesellschaftliche Auswirkungen haben.“
Der Haushaltstitel von jetzt rd. 5,9 Mio. € soll auf 0 gesetzt werden. Für 2024 ist lediglich ein Restbetrag von 400.000 eingeplant, der eine entsprechende „Verpflichtungsermächtigung“ aus schon erfolgter Bewilligung betrifft.
Die Mittel stellen eine wichtige Co-Finanzierung für Bau- und Umbaumaßnahmen in anerkannten Kliniken im Müttergenesungswerk dar.
Angesichts der Tatsache, dass dem Bundesfamilienministerium bereits heute eine Vielzahl an Bedarfsanmeldungen für eine Bauförderung für 2024 und Folgejahre vorliegen, auch für umfangreiche Sanierungen und Erweiterungen, die bereits die derzeit noch geltende Fördersumme übersteigen, wäre eine Kürzung fatal.
Das Müttergenesungswerk hat sich bereits mit Schreiben an die Bundesfamilienministerin und deren Staatssekretärin gewandt und um ein dringendes Gespräch gebeten. In diesem Ressort ist der Haushaltstitel angesiedelt. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Familienerholung hat die Petition gestartet unter ps://www.openpetition.de/!gbpkr
In diesem FactSheet listet das Müttergenesungswerk genauer auf, was die Streichungen bedeuten: FactSheet MGW